Schmerz und Hypnose

Hypnose als bewährte Therapiemaßnahme bei (chronischem) Schmerz

Hypnoseverfahren haben in der Medizin, anders als häufig angenommen, bereits Tradition, geht es um die Behandlung von Schmerzen. Insbesondere bevor Äther und später Chloroform zum Einsatz kamen, wurde im 19. Jahrhundert vermehrt hypnotisiert, um Schmerzen zu lindern. Heute ist die Schmerzkontrolle über Hypnose noch immer weit verbreitet, auch wenn klassische Schmerzmittel ihr in den vergangenen Jahrzehnten den Rang abliefen. Patienten mit (chronischen) Schmerzen könnten darin dennoch eine wirkungsvolle Alternative sehen.

Wirksamkeit von Hypnose bei Schmerzempfinden

Mittlerweile existieren zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit der Hypnose bei Schmerzen belegen. Unter anderem wird sie beispielsweise bei Zahnschmerzen, chronischen Rücken- und Kopfschmerzen oder in der Schwangerschaft eingesetzt, wenn traditionelle Schmerzmittel nicht eingenommen werden können oder schlicht nicht anschlagen. Selbiges gilt selbstredend auch für Patienten, die eine generelle Unverträglichkeit gegenüber Schmerzmitteln aufweisen. Voraussetzung ist immer, dass die Hypnose vor allem anfänglich zusammen mit einem erfahrenen Therapeuten angewandt und erlernt wird, später können sich Betroffene auch Maßnahmen der Selbsthypnose zu Nutze machen, um ihr eigenes Schmerzempfinden punktuell zu reduzieren beziehungsweise zu unterdrücken.

Ablauf einer Hypnose bei Schmerzpatienten

Schmerz wird im menschlichen Körper immer vom Gehirn ausgesandt, auch wenn es nicht dieses ist, welches tatsächlich Schmerzen verursacht. Für das Schmerzempfinden ist es aber verantwortlich, weshalb die Hypnose auch genau an diesem Punkt ansetzt. Ein ausgebildeter sowie erfahrener Therapeut versetzt den Patienten dafür in eine sogenannte "Trance", einen Zustand der besonders tiefen Entspannung, bei dem sich sowohl die innere als auch äußere Wahrnehmung von der eigenen Person sowie dem Umfeld verändern kann. Nicht selten haben Patienten während diesem Zustand den Eindruck, dass das eigene Zeitgefühl verloren geht, so als würden sie schlafen. Externe Reize werden ebenfalls unterdrückt, weshalb beispielsweise Gespräche in der Umgebung oder Straßenlärm gar nicht mehr wahrgenommen werden. Anders als häufig angenommen und/oder in Filmen gezeigt, geht eine Hypnose aber nicht automatisch mit einem Zustand der Willenlosigkeit einher - wissenschaftliche Studien sprechen gar vom Gegenteil, da das Gehirn insgesamt wacher und kreativer ist.

Wirkungsweise und Therapie der/mit Hypnose bei Schmerz

Hypnose wirkt bei Schmerzen auf zweierlei Art und Weise. Einerseits verändert der Patient seine eigene Verarbeitung des Schmerzes, was in einer größeren "Distanz" zum Schmerz resultiert. Statt diesen selbst wirklich intensiv zu spüren, versetzt er sich eher in die Lage eines externen Beobachters, was positive Einwirkungen auf die Intensität des Schmerzes hat. Andererseits ist es aber ein Prozess der Veränderung, welcher bei der Hypnose zum Einsatz kommt. Oftmals arbeiten die behandelnden Therapeuten hierfür mit visuellen Vorstellungen des Schmerzes, indem dieser zum Beispiel in Form eines auflodernden, sehr starken Feuers dargestellt wird, welches der Patient mittels der Hypnose dann verändert - aus einer lodernden Flamme wird so beispielsweise nur noch ein glimmendes Stück Holz, welches den Schmerz selbst symbolisiert. In dieser Situation würde es aufgrund der Schnittstelle zwischen dem Schmerz und dem kommunizierenden Gehirn ebenfalls zu einer Linderung kommen. Teilweise vertrauen viele Patienten zusätzlich noch auf eine "Safe Zone" oder einen "Rückzugsort", welcher vom Patient eigenmächtig erschaffen, gewählt und später genutzt wird. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Konstrukt der eigenen Vorstellung, in welches sich Patienten bei starken Schmerzen zurückziehen können, um Distanz zu gewinnen. Derartige Rückzugsorte kommen beispielsweise auch in der Meditation zum Einsatz und gelten als ein bewährtes Mittel innerhalb der Hypnosetherapie. Später erlernen Betroffene vom Therapeuten Verfahren und Schritte, wie sie eine Selbsthypnose vollziehen können, um sich spontan und ohne die Hilfe des Therapeuten Linderung zu verschaffen. Üblicherweise wird ein identisches Niveau zur externen Hypnose erreicht, sofern der Patient zu diesem Zeitpunkt bereits ausreichend Erfahrung vorweist und entsprechend geschult wurde. Realistische Vorstellungen bezüglich der Hypnose wahren Patienten sollten eine bevorstehende Therapie immer mit einer realistischen Erwartungshaltung antreten. Betroffene können durch die Hypnose im Regelfall nicht vollständig vom Schmerz befreit werden, stattdessen ist in erster Linie eine Linderung zu erwarten. Die Erwartungen realistisch zu halten ist auch deshalb sinnvoll, weil ein gegenteiliges Verhalten meist einen negativen Effekt auf die Therapie einnimmt. Ebenso können je nach Krankheitsbild verschieden intensive Effekte erzielt werden, die Linderung ist also nicht immer identisch. Generell ist es empfehlenswert, wenn Patienten der Hypnose offen gegenüber stehen, anderenfalls könnte ebenfalls der gewünschte Effekt ausbleiben. Meist ist es sinnvoll, wenn die Hypnose zudem in eine anerkannte Psychotherapieform integriert wird, um eine ganzheitliche Behandlung zu gewährleisten.


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